Dienstag, 10. Juni 2008

Die Münzwurftheorie

Sollte man wichtige Entscheidungen per Münzwurf fällen?

Wer kennt das nicht ... eine Entscheidung muss her. Pro oder Contra. Ja oder Nein. Doch wie man es auch dreht und wendet, man kann sich einfach nicht entscheiden. Man wägt ab, kalkuliert, erstellt eine (meist imaginäre) Liste, in der alle eventuellen Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Und selbst wenn man dabei zu dem Ergebnis kommt, dass die eine Seite stark überwiegt, mag man sich doch nicht entscheiden müssen. Man fürchtet die Konsequenzen. Es könnte ja trotzdem falsch sein und alles anders kommen. Schwierig schwierig ... Doch was macht man in einer derartigen Situation? Wäre es nicht angenehm, wenn man die entsprechende Entscheidung einfach abgeben könnte? Die Verantwortung von sich wegschieben und trotzdem was riskieren ... Oder muss es eventuell gar nicht so weit kommen?

Hier kommt die Münzwurftheorie ins Spiel. Die Theorie für diejenigen, die einfach nicht wissen, was sie wollen - und wer kennt dieses Gefühl nicht?!

Man nehme sich also eine schlichte Münze, überlegt sich eine passende Fragestellung und verteilt die Möglichkeiten auf die Seiten. Jetzt kommt der wichtigste Teil an der ganzen Prozedur!!! Man beschließt, die Entscheidung der Münze zu akzeptieren! Komme, was wolle!!! Wirft man Kopf, dann gilt Kopf! Wirft man Zahl, gilt Zahl. Die Entscheidung fällt mit dem Wurf. Es gibt kein zurück. Wiederholungswürfe sind strengstens verboten! Wir wollen uns ja schließlich nicht selbst verarschen ...

Tja, das wars eigentlich auch schon.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass diese Methode bei mir dazu führt, dass es meist nicht zum Wurf kommt. Und das gilt insbesondere für bedeutendere Entscheidungen. Ich rede nicht von "Pizza oder Nudeln". Da würd ich es dann doch auf nen Wurf ankommen lassen.

Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, aber kurz vorm Werfen stellt sich bei mir meist ein seltsames Gefühl ein. Es reicht inzwischen aus, wenn ich mir die Wurfsituation nur vorstelle. Eine Münze brauche ich nicht in die Hand nehmen. Ich ergreife automatisch Partei für eine Seite der Münze. So nach dem Motto: "Oh Mist ... was mach ich denn, wenn jetzt nicht Zahl kommt?"

Hat man sich dann nicht schon entschieden? Reicht das nicht aus?
Und kann es denn so falsch sein, wenn es direkt aus dem Inneren ... wenn es direkt vom Herzen kommt?

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